Lange und wiederholte Pfiffe

Sie fragen sich: Ist es wirklich nötig wiederholt und lange zu pfeiffen?

Hier kommt die Erklärung.
Lokführer werden bei Ihrer Ausbildung angehalten ein Pfeiffsignal deutlich zu geben, denn ein kurzer Pfiff wird leider vom Autofahrer oder Velofahrer mit Kopfhörer teilweise nicht gehört und führt anderwo immer wieder zu Unfälle. Jeder Lokführer will dieses Horrorszenario vermeiden, dass werden Sie sicherlich verstehen. Natürlich kann es unnötig erscheinen, wenn der Pfiff gerade neben Ihrem Haus an der Bahnstrecke geschieht. Doch nun kennen Sie den Hintergrund.

Wiederholtes Pfeiffen am Bahnhof bei der Abfahrt.

Auch hier gibt es eine wesentliche Veränderung von früher zu heute.
Wenn heute ein Zug durch mehrerer Lokomotiven gezogen wird, kann dies durch ein Lokführer alleine geschehen. Dies mittels Vielfachsteuerung in den Lokomotiven. 
Die früheren Lokomotiven waren mit der Vielfachsteuerung nicht ausgestattet. Dies bedeutet, dass pro Lokomotive ein Lokführer auf dem Führerstand sein musste. 
Das Abfahrtszenario:
Das Signal springt auf "Fahrt", die erste Lok macht die Lokführer der hinteren Loks mit einem kurzen Pfiff darauf aufmerksam, die hinteren Loks bestätigen die "Bereitschaft zur Abfahrt" auch mittels eines Kurzen Pfiffs. Jetzt weiss die vorderste Lok dass die hinteren bereit sind. Sobald die vorderste den Regler öffnet und beginnt anzufahren gibt diese mit einem letzten Kurzpfiff den anderen Loks das Signal zum losfahren. 
Dieses Szenario war auch im Schiebedienst, bspw. am Lötschberg oder am Gotthard ein oft gesehenes Spektakel. Die Kommunikation ohne Telefon und ohne Funk, dank Pfiffe.